Bemme, Schnitte, Stulle – viele Namen, alle sagen das gleiche: Das belegte Brot ist einer der beliebtesten und ältesten Snacks in unserem Land. Wir klären 10 Fakten zur Schnitte!
1. Ein Brot, viele Namen
Wenn man jemanden gernhat, verleiht man gern Kosenamen. So ist es auch beim Butterbrot: Bemme, vorranging in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt genutzt, Stulle, sehr norddeutsch und auch berlinerisch, Schnitte, universal einsetzbar, und Bütterken, da hört man ja schon, dass dieser Ausdruck aus Nordrhein-Westfalen stammt. Ganz klar, das Butterbrot erfreut sich allgemeiner Beliebtheit und ist nicht wegzudenken aus unserem Alltag.
2. Entscheidend ist, was drunter ist
Deutschland ist überall für seine Brotvielfalt bekannt. Da gibt es zuallererst die „normalen“ Brote wie Weizenbrot, Roggenmischbrot oder auch nur Roggenbrot. Besonders beliebt sind diese Brote bei süßen Aufstrichen, wie Marmelade oder Schokoladencreme. Und dann sind da noch die „Spezialbrote“: Dreikornbrot, Dinkelbrot, Gerstenbrot, Vollkornbrot oder auch Knäckebrot. Alle sind perfekt zum Belegen geeignet.
3. … aber auch, was obendrauf
Die klassischen Brotbeläge sind natürlich Käse, Salami und Schinken. Aber auch ausgefallenere Kombinationen wie Frischkäse-Marmelade oder Schimmelkäse-Honig genießen eine gewisse Beliebtheit. Beim Belegen von Broten sind der Kreativität jedenfalls keine Grenzen gesetzt. Und auch vegane oder vegetarische Aufstriche auf Pfl anzenbasis werden immer beliebter.
4. Die erste Stulle
Schon Johann Wolfgang von Goethes Werther hat mit einigen Kindern „das Butterbrod und die saure Milch“ geteilt. Und auch Martin Luther beschreibt im 16. Jahrhundert die „Putterpomme“ (Butterbemme) als eine schöne Kindheitserinnerung. Wahrscheinlich gibt es die Butterstulle also schon seit dem Mittelalter, als die Butter weite Verbreitung fand.
5. Hamburger Butterbrot
Schon einmal etwas vom Hamburger Butterbrot gehört? Dies ist ein sehr altes und traditionelles Frühstück, bestehend aus einer Brötchenhälfte, in der Mitte Käse und obendrauf Schwarzbrot. Diese Art von Stulle eignet sich perfekt als Pausenbrot und macht auf jeden Fall satt. Sonntags darf es dann auch mal ein Stück Schinken dazwischen sein.
6. (Butter-)Brot-Sprüche
Eine beliebte Redewendung ist: „jemandem die Butter vom Brot nehmen“, was so viel heißt wie: einer Person nicht mal eine Kleinigkeit gönnen. Genauso häufi g hört man auch die Redewendung „jemandem etwas aufs Brot schmieren“, also jemandem etwas überdeutlich vorhalten. Und auch: „etwas kostet ein Butterbrot“ oder „für ein Butterbrot arbeiten“. Da Butterbrote früher wie heute nicht teuer waren, geht es hier um etwas, was wenig Geld kostet oder einbringt.
7. Smörrebröd röm pöm pöm pöm
Auch in der dänischen Küche fi ndet sich die Stulle wieder. Allerdings hier unter dem Namen Smörrebröd und mit ein paar mehr Vorgaben. Bei einem Smörrebröd bildet die Grundlage ein Schwarzbrot. Der Kombination der Beläge sind aber keine Grenzen gesetzt – Hauptsache, üppig muss es sein. Beliebt sind Lachs, Schweinebraten und Roastbeef.
8. Immer auf die Butterseite
Ist es Schicksal, dass das Butterbrot immer auf die belegte Seite fällt? Diese Frage scheint die Menschheit schon lange zu beschäftigen, denn bereits eine Redensart aus dem 19. Jahrhundert besagt: „Minister fallen wie Butterbrote, immer auf die gute Seite.“ Ob Fallhöhe oder Dicke des Belags – so richtig belegen kann man die Ursache nicht. Es bleibt also noch länger ein Mysterium.
9. Stullen-Time!
So viele Fakten über die Stulle, aber wann isst man sie denn jetzt überhaupt? Obwohl Toast und Müsli das belegte Brot immer mehr vom Frühstückstisch verdrängen, ist die belegte Stulle immer noch der Star beim zweiten Frühstück in Büro oder Schule. Beim sprichwörtlichen Abendbrot ist das belegte Brot ganz weit vorn, und auch tagsüber in Restaurants, die deutsche Kost anbieten, kann man sich eine Brotzeit oder ein sogenanntes Jausenbrot bestellen.
10. Tag des Butterbrotes
Der letzte Freitag im September war bis 2008 „der Tag des deutschen Butterbrotes“. Besonders Bäckereien machten auf diesen Tag aufmerksam und warben mit Sprüchen wie: „Deutschland macht den Buttertest – weil Geschmack überzeugt“ (2005) oder „Butterbrot, Geschmack neu erleben“. Bei so viel Trubel um „das Bütterken“ hat man doch gleich Lust, sich eins zu belegen.