Nicht nur in der deutschen Küche gehört sie zu den am häufigsten verwendeten Zutaten: die Tomate. Wir verwenden sie als Tomatensauce, im Salat oder als Vorspeise – genügend Gründe, um mehr über den roten Gesellen zu erfahren.
1. Farbenfroh
Tomaten sind rot? Stimmt – es gibt sie aber auch noch in anderen Farben. Tomaten können nämlich auch gelb, orange, braun, lila oder grün sein. Allerdings ist die rote Tomate nach wie vor der Klassiker unter den Tomaten.
2. Einzelgänger
Eine Schale mit Obst, Gemüse und Tomaten macht zwar optisch etwas her – leider aber nicht auf die Dauer. Tomaten scheiden nämlich während der Lagerung das sogenannte Ethen aus, was andere Gemüse- und Obstsorten schneller reifen und verderben lässt. Das rote Nahrungsmittel sollte man also stets separat lagern.
3. Feurige Wurzeln
Die Tomate hat feurige Wurzeln – durch ihre Adern fließt nämlich mittel- und südamerikanisches Blut. In Mittelamerika wurde sie von den Maya und anderen Völkern von etwa 200 v. Chr. bis 700 n. Chr. kultiviert. Nach Europa hat sie dann wahrscheinlich der Amerika-Entdecker Christoph Kolumbus gebracht.
4. Obst oder Gemüse?
Im Alltag wird die Tomate dem Gemüse zugeordnet, obwohl man sie eigentlich nicht eindeutig einordnen kann. Denn einerseits zählen Botaniker die Tomate zu den Obstsorten, da sie aus der Blüte entsteht und somit die Frucht der Pflanze ist. Andererseits muss sie jedes Jahr neu gepflanzt werden, was als Charakteristikum für Gemüse steht. Da die Tomate gleichzeitig Obst und Gemüse ist, wird sie deshalb auch als Fruchtgemüse bezeichnet.
5. Tomatenschlacht
Tomatina heißt das Fest, das jährlich im August in Buñol in der spanischen Region Valencia stattfindet. Bei dem Fest, welches bereits seit den 1940er-Jahren stattfindet, werden überreife Tomaten durch die Gegend (und aufeinander) geworfen. Die Tomatenschlacht wurde übrigens einfach so zum Spaß erfunden und wird vor allem von Touristen und eher selten von Spaniern besucht. Letztere sind aber oft so nett, die Touristen nach der Schlacht mit Gartenschläuchen von den Tomatenresten zu befreien.
6. Beliebtes Lebensmittel
Wir lieben Tomaten: Im Durchschnitt isst jeder Deutsche nämlich rund 22 kg Tomaten pro Jahr! Davon wird fast die Hälfte frisch verzehrt und die andere Hälfte wird aus der Dose oder in getrockneter Form konsumiert.
7. Namensträchtig
Die meisten kennen die Tomate nur unter dem Namen Tomate. Dabei wurde das rote Gemüse lange Zeit als Liebesapfel oder Goldapfel bezeichnet. Denn ursprünglich war die Tomate gelb und wurde von den Italienern deshalb „pomodoro“ genannt, was übersetzt Goldapfel bedeutet. In Österreich, Tirol und im Westen Deutschlands wird sie auch Paradeiser oder Paradiesapfel genannt. Erst seit dem 19. Jahrhundert wird der heute gebräuchliche Begriff Tomate verwendet.
8. Liebeswahn
Die Tomate hatte früher eine ganz besondere Bedeutung, die noch in der Bezeichnung Liebesapfel und des Paradiesapfel zum Vorschein kommt. Denn wegen ihrer sinnlichen Form und Farbe wurde sie für den Paradiesapfel gehalten, der Adam und Eva verführt hatte. Sie stand zudem unter dem Verdacht Liebeswahn hervorzurufen – und durfte von jungen Mädchen deswegen nicht gegessen werden.
9. Was in ihr steckt
Tomaten sind gesund und enthalten neben Vitaminen auch noch wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Calcium und Spurenelemente. In erster Linie besteht eine Tomate allerdings aus Wasser, nämlich zu ganzen 95 Prozent!
10. Sprichwörter
Der hat „Tomaten auf den Augen“ oder er ist eine „treulose Tomate“: Das Gemüse taucht in erstaunlich vielen Redewendungen auf. Während man sich über die Entstehung des ersten Sprichwortes nicht ganz sicher ist, ist die zweite Redewendung wahrscheinlich während des Ersten Weltkrieges entstanden. Italien – schon damals für seinen Tomatenkonsum bekannt – war ursprünglich ein Verbündeter von Deutschland, schloss sich 1915 dann aber der Gegenseite an. Aus deutscher Sicht ein Verrat. Seitdem wurden unzuverlässige Menschen als treulose Tomaten bezeichnet.