Ob mit Tonic Water, Gurke oder Ingwer: Gin hat sich zum absoluten Trendgetränk gemausert. Auch die deutschen Gins mischen hier ganz weit vorn mit. Welche deutschen Sorten man unbedingt kennen sollte, verraten wir euch jetzt.
Für die britische Queen Mum war es das Lieblingsgetränk schlechthin: Gin. Während der Wacholderschnaps früher eher uninteressant war, hat er sich in den letzten Jahren zum absoluten Trendgetränk entwickelt. Von Berlin bis New York wird man kaum eine Bar finden, in welcher die Spirituose nicht ausgeschenkt wird. Nicht selten findet man sogar eine Auswahl an verschiedenen Gin-Sorten auf der Karte. Mittlerweile haben sogar die ersten Gin-Bars eröffnet, in welchen man sich ganz auf den Schnaps spezialisiert hat und aus einer großen Auswahl an Gin-Sorten wählen kann. Denn da die Spirituose neben Wacholder aus verschiedenen Kräutern und Gewürzen entsteht, besitzt jeder Gin eine ganz individuelle Note.
Allrounder mit Geschichte
Die Spirituose aus Alkohol und Wacholder wurde übrigens von dem Mediziner François de la Boe um 1650 rum in Holland erfunden. Dieser taufte das Getränk auf den Namen Genever und wollte es ursprünglich als Mittel gegen Magenbeschwerden einsetzen. Stattdessen wurde die Spirituose schnell zum Genussmittel und wurde schließlich von englischen Soldaten, die die Holländer im Holländisch-Spanischen-Krieg unterstützten, nach England gebracht. Dort wurde der Genever dann in Gin umbenannt. Während der Wacholderschnaps zunächst billig produziert und von den unteren Gesellschaftsschichten konsumiert wurde, fand er ab 1790 den Weg in den Adel und die Oberschicht – natürlich in einer hochwertigeren Qualität als zuvor. Heute kann man ihn in den verschiedensten Preisklassen kaufen und er findet vor allem bei jungen Leuten wieder Anklang. Dies liegt neben seiner individuellen geschmacklichen Note vielleicht auch daran, dass man ihn vielfältig kombinieren kann: Ob pur, mit Zitrone und Tonic Water oder mit Gurke oder Früchten, man findet unzählige Cocktail- und Longdrinkvariationen.
Made in Germany
Mit dem Aufleben des Gins hat auch der etablierte Gin-Markt in England internationale Konkurrenz bekommen – vor allem aus Deutschland. Denn viele kleine deutsche Brennereien haben ihre Chance genutzt und Rezepturen für neue Gins entwickelt. Die Brennerei Black Forest Distillers aus dem Schwarzwald erhielt 2011 für ihren „Monkey 47“ sogar den Titel „Bester Gin der Welt” – und das, obwohl der Gin zu diesem Zeitpunkt erst knapp ein Jahr auf dem Markt war. Der Gin aus dem Schwarzwald zeichnet sich vor allem durch sein Wacholder- und Zitrusaroma aus, besitzt aber auch eine leicht pfeffrige Würze sowie eine herbe Fruchtnote.
Besondere Ingredienzien
„The Duke“ aus Bayern und „Siegfried“ aus dem Rheinland sind weitere beliebte deutsche Gin-Sorten. Während der erste Gin vor allem von Zitrusnoten und blumigen Tönen dominiert wird, zeichnet sich der „Siegfried“ Gin durch sein Lindenblütenaroma aus. Andere Hersteller aromatisieren ihren Gin wiederum mit Muskat, Ingwer oder Safran. Geschmacklich gibt es bei den verschiedenen Gin-Sorten also einiges zu entdecken. Aber nicht nur das Innere will beim Gin überzeugen, sondern auch das Äußere. Ob ganz in Schwarz, mit Musterung oder als Apothekenfläschchen: Die Flaschendesigns sind so individuell wie der Inhalt – und machen sich deshalb auch in der eigenen Hausbar besonders gut!