Gesunde, warme Mahlzeiten sind für Kinder aus armen Verhältnissen in Deutschland häufig nicht zugänglich. Für diese Kinder setzt sich Children for a better World e.V. (kurz CHILDREN) bereits seit 1994 bundesweit ein. Auch du kannst mithelfen, denn pro verkaufter goodnooz Box geht 1 Euro and CHILDREN – zwei verkaufte Boxen finanzieren so eine warme Mahlzeit. In den letzten 7 Jahren haben wir so gemeinsam über 80.000 Mahlzeiten für Kinder gespendet.
Was genau CHILDREN macht und welche Auswirkungen die Corona Pandemie auf die Projekte hat, verrät uns Stefanie in diesem Interview.
Hallo Stefanie! Bitte stelle dich unseren Noozies kurz vor. Wie heißt du, woher kommst du und was machst du bei CHILDREN?
Hallo! Ich bin Stefanie Richter von Children for a better World. Als Kinderhilfsorganisation sind wir mit unseren Programmen in ganz Deutschland für Kinder und Jugendliche da. Wir bestärken, begleiten und befähigen sie, die Welt zu entdecken und sich für andere zu engagieren. In Deutschland wachsen 2,7 Millionen Kinder in Armut auf. Wir möchten diese Kinder auf allen Ebenen stärken, damit sie den Armutskreislauf einmal verlassen werden.
Einige Noozies kennen die Arbeit von euch bereits. Schildere für alle Neulinge doch einmal, was genau CHILDREN eigentlich macht.
CHILDREN arbeitet mit 71 Partnereinrichtungen in deutschen Brennpunktstadtvierteln zusammen. Gemeinsam bieten wir u.a. Programme wie den CHILDREN Mittagstisch und den CHILDREN Entdeckerfonds an. Benachteiligte Kinder und Jugendliche bekommen in den Einrichtungen nicht nur ein gesundes Mittagessen, sondern sie bereiten die Gerichte selbst zu, lernen spielerisch gesunde Ernährung kennen und erleben eine Gemeinschaft, in der sie nebenbei in ihrer Entwicklung pädagogisch unterstützt werden. Sie unternehmen gemeinsam Ausflüge in den Zoo, ins Schwimmbad usw. Sie lernen dabei ganz alltägliche, aber essentielle Dinge: Beispielsweise benutzen manche Jugendliche erstmalig in ihrem Leben die Tram oder U-Bahn, wenn sie an einem Ausflug teilnehmen.
Während Corona konnten die CHILDREN Partnereinrichtungen den Kindern und Jugendlichen sehr viel beim Homeschooling helfen, zum einen durch Bereitstellung der technischen Ausrüstung und zum anderen durch pädagogische Begleitung bei den Hausaufgaben. Ich denke, dass 2020 und 2021 CHILDREN noch mehr gebraucht wurde und wird als je zuvor.
Was fasziniert dich an der Arbeit mit Kindern besonders?
Ich arbeite selbst nicht direkt mit den Kindern zusammen, sondern kümmere mich darum, dass Menschen und Unternehmen von unserer Arbeit erfahren und uns unterstützen. Mich fasziniert es, wenn ich eine Partnereinrichtung besuche und sehe, welchen Unterschied wir bewirken.
Die Arbeit und individuellen Erzählungen der Pädagogen rühren mich. Wenn beispielsweise ein Sechsjähriger in der Einrichtung Anschluss findet, wenn er, anstatt daheim herumzuhängen, mit anderen Kindern spielt, zusammen kocht, gemeinsam backt, seine Hausaufgaben erledigt, weil ein*e Betreuer*in ihm Aufmerksamkeit schenkt und sich persönlich um ihn kümmert, dann erfährt dieser junge Herr ein völlig anderes Leben und wohlmöglich vielleicht auch eine bessere Zukunft.
Was ist euch bei den Projekten für die Kinder besonders wichtig?
Uns ist es wichtig, dass die CHILDREN Programme den Kindern nachhaltig helfen. Dazu werden die Programme regelmäßig evaluiert und transparent gemacht. Jede Partnereinrichtung berichtet über ihre Arbeit. Außerdem vernetzen wir die Partnereinrichtungen untereinander, damit sie voneinander lernen. Gerade während Corona, als alles so schnell umgestellt werden musste, war der Austausch von neuen Ideen und Erfahrungen untereinander extrem effektiv und wertvoll.
Welche Rezepte und Lebensmittel kommen bei den Kindern am besten an?
Pasta. Alle Kinder lieben Pasta und Pommes! Die Betreuer*innen sind wiederum stolz, wenn abwechslungsreich und natürlich viel Gemüse gegessen wird.
Ein Betreuer hat berichtet, dass die Kinder vor kurzem selbstständig das Wochenmenü wählen durften und daraufhin eine gesamte Woche Chicken Wings mit Pommes auf die Karte setzten. Am Mittwoch hatten die Kinder dann doch schon bereits genug davon und sich für den Rest der Woche etwas Gesundes ausgesucht.
Abgesehen vom Mittagstisch für Kinder, welche Projekte hat CHILDREN bisher ins Leben gerufen?
CHILDREN bietet Programme für junges Engagement an: Zum Beispiel den Kinderbeirat. Da treffen sich junge Menschen im Alter von 6 -18 Jahren und diskutieren Budgets für soziale Projekte. Richtig kleine Kinder machen da sogar mit. Ebenso motivieren wir bei CHILDREN Jugend hilft! junge Menschen sich sozial zu engagieren und unterstützen ihre gemeinnützigen Projekte mit Workshops, Networking, Auszeichnungen und finanziellen Mitteln. Bei Interesse schaut doch einfach mal auf unsere Webseite: www.children.de.
Welche Projekte sind für das Jahr 2021 geplant?
Es dreht sich alles weiter um Hilfe in der Corona-Krise und bei ihren Auswirkungen. Die Situation in den Brennpunktstadtvierteln ist so prekär wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Wir arbeiten in engem Austausch mit den Partnern und haben schon die zweite Corona Soforthilfe ins Leben gerufen, um die Folgen der Krise abzufedern und den Kindern und Familien direkt und schnell zu helfen. In diesem Rahmen konnten wir die Einrichtungen zusätzlich mit 125.000 Euro unterstützen.
Nach Bewältigung der Pandemie ist die Entwicklung neuer Programme geplant. Darauf bin ich schon sehr gespannt.
Die Mittagstische sind in gewohnter Ausführung aktuell ja leider nicht möglich. Wie habt ihr eure Arbeit auf die Corona-Situation angepasst?
Wir mussten den Mittagstisch häufiger im letzte Jahr auf die Situationen neu anpassen. In den Bundesländern gab es außerdem unterschiedliche Reglungen. Manche Einrichtungen konnten den „Not-“ Mittagstisch weiter anbieten, andere durften weniger Kinder auf Abstand empfangen und konnten die Gerichte vorkochen. Wieder andere Einrichtungen haben Kochpakete mit digitalen Rezepten ausgegeben. Es gab und gibt so viel zu tun!
Inwiefern sind Kinder, die in Armut aufwachsen, von den Auswirkungen der Krise besonders stark getroffen?
Die aktuelle Situation traf und trifft arme Kinder und ihre Familien besonders schwer. Sie leben meist auf beengtem Wohnraum ohne Rückzugsmöglichkeiten. Häufig besitzen die Eltern nicht die Ausrüstung und Mittel, um die Kinder von zu Hause aus am Unterricht teilhaben zu lassen oder die belastende Zeit der häuslichen Isolation mit anregenden Aktivitäten erträglicher zu gestalten. Sie sind in großer finanzieller Sorge, da die ohnehin niedrigen Einkünfte durch Kurzarbeit oder Entlassungen wegbrechen oder sie aufgrund fehlender Betreuungsmöglichkeiten nicht arbeiten können. Gleichzeitig können sie oft nicht mehr auf die Angebote der Tafeln oder auf Betreuungsangebote zurückgreifen.
Wie kann jeder Einzelne helfen? Gibt es auch Bedarf für Sachspenden?
Jede*r einzelne kann der Nachbarfamilie helfen, wenn er sieht, dass Hilfe benötigt wird. Er oder sie kann sich außerdem ehrenamtlich engagieren oder natürlich Hilfsorganisationen wie uns mit großen oder kleinen Beträgen unterstützen. Ein Mittagessen für ein Kind in Armut kostet durchschnittlich nur 2 Euro.
In der Krise haben auch Sachspenden sehr geholfen, weil es wirklich an allen Ecken gefehlt hat. Grundsätzlich möchten wir mit unserer Arbeit nachhaltige Wirkungen für die Kinder und Jugendlichen erzielen. Wir fördern die Kinder- und Jugendeinrichtungen nicht nur finanziell, sondern auch inhaltlich und ideell. Das bedeutet, dass wir auch fachliche Impulse setzen, damit unsere Partnereinrichtungen ihre Arbeit gegen die Folgen von Kinderarmut weiterentwickeln können. Damit wir diese Arbeit umsetzen können, helfen Spenden CHILDREN am effektivsten.
Was wünscht CHILDREN sich für die Zukunft?
Eine Welt, in der alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft ihre Stärken entfalten, ihre Begeisterung einbringen und eine lebenswerte Gesellschaft mitgestalten können.
Wenn auch ihr gerne Unterstützer*innen werden wollt und noch mehr zu unserer Zusammenarbeit mit CHILDREN erfahren möchtet, dann schaut gerne mal hier.
Weitere Infos zu unserer goodnooz Box findet ihr auf unserer Website. Dort könnt ihr euch auch direkt eine Box bestellen.
