Wurzelgemüse ist in der Vergangenheit ein wenig in Vergessenheit geraten – zu Unrecht. Denn diese kleinen Rübchen schmecken nicht nur aromatisch, sondern sind auch noch gesund und können in der Küche vielseitig eingesetzt werden.
Äußerlich sieht die Pastinake fast genauso aus wie die Petersilienwurzel. Und das ist kein Zufall, denn die Pastinake gilt bei Botanikern als Kreuzung aus Karotte und Petersilie. Früher kam das Wurzelgemüse aufgrund seines hohen Gehalts an Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen häufig auf den Tisch, wurde dann aber zunehmend durch die Karotte und die Kartoffel verdrängt. Mittlerweile liegen die Pastinaken aber wieder im kulinarischen Trend. Beim Einkauf gilt übrigens: Je kleiner, umso besser. Denn die kleinen Pastinaken sind besonders zart – und schmecken hervorragend in einer feinen Cremesuppe.
Kohlrübe, Wrunke, Butterrübe und Erdkohlrabi – das ist nur eine kleine Auswahl an Namen, unter denen die Steckrübe bekannt ist. Während Hunger- oder Kriegszeiten ernährte man sich zeitweise ausschließlich von Steckrüben. So kamen auch Rezepte wie Steckrüben-Marmelade, Steckrüben-Kaffee und Steckrübenkuchen zustande. Vielleicht ein Grund, warum man die Steckrübe heute nicht mehr so oft auf der Speisekarte findet. Dabei enthalten Steckrüben viel Vitamin C, sind kalorienarm und haben einen angenehm süßlichen Geschmack. Beim Garen von Steckrüben sollte man unbedingt die Zeit im Auge behalten – sie entwickeln sonst einen kohligen Geschmack.
Die Petersilienwurzel ist eng verwandt mit der Blattpetersilie und schmeckt, wie könnte es anders sein, nach Petersilie. Aufgrund ihres würzigen Geschmacks wird sie oft für Suppen und Eintöpfe verwendet. Man findet sie deshalb auch oft im Suppengrün. Die Petersilienwurzel schmeckt aber auch als Beilage zu Fleischgerichten oder in Kombination mit Kartoffeln als leckeres Püree.
Die Rote Beete, auch Rote Rübe genannt, hat ihren Ursprung im Mittelmeerraum. Sie ist verwandt mit der Zuckerrübe. Die inzwischen gleichmäßige rote Farbe der Rübe ist übrigens ein Resultat der Weiterveredelung im 19. und 20. Jahrhundert. Der leicht süßliche und erdige Geschmack kommt vor allem in Suppen, aber auch in Salaten gut zur Geltung. Der Saft der Roten Beete färbt stark – also beim Verarbeiten am besten einfach Küchenhandschuhe tragen.
Die Schwarzwurzel wird auch als Winterspargel bezeichnet und kommt ursprünglich aus Spanien. Viele Jahre wusste man nicht, dass sich hinter der dunklen Schale der Schwarzwurzel ein feines, helles Fleisch verbirgt. Deswegen wurde sie erst ab dem 17. Jahrhundert als Gemüse angebaut. Früher setzte man die Wurzel auch als Heilpflanze ein – zum Beispiel bei Schlangenbissen. Beim Einkaufen sollte man nicht zu dünne Stangen wählen, da beim Putzen viel Abfall entsteht.
Rettich ist ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet. Beliebt ist er vor allem in Bayern – denn zu einer bayrischen Brotzeit im Biergarten gehört „Radi“ einfach dazu. Der brennend-würzige Geschmack entsteht durch den Gehalt an ätherischen Senfölen. Rettich wird vor allem roh gegessen und hierfür fein geschnitten oder geraspelt und mit Salz bestreut. Dem Rettich werden übrigens viele positive Eigenschaften für die Gesundheit nachgesagt. So soll er antibakteriell wirken und auch bei Verdauungsbeschwerden und Atemwegserkrankungen helfen.